Maurice und die Einsamkeit
­  Drama  in  zwei  Akten

Was erfassbar ist, verschwindet,
Reichtum hat, wer ihn empfindet.

Mag der Reiche endlos zechen,
Was er besitzt, sind nur Versprechen,

Die beim Kauf als wertvoll ihn berauschen,
Doch wertlos sind, gilt es, sie einzutauschen.

Martell Rotermundt
wurde 1968 in Kiel geboren, wuchs in Neuss auf und arbeitet heute als selbständiger Rechtsanwalt in Köln. Seit seiner Jugendzeit schreibt Rotermundt Gedichte und Kurzgeschichten, wobei ihn insbesondere gereimte Aphorismen und humoristische Anspielungen faszinierten. Bis nach seiner Studienzeit war er als freier Kabarettist und Alleinunterhalter tätig. Seine Texte verbinden häufig klassische Methodik, wie das Versmaß und die Reimform, mit modernen Themen unserer Zeit. Dabei finden nicht selten seine Erfahrungen aus seinem Berufsleben als Jurist und Hochschuldozent Verarbeitung.

Seitenanzahl: 96
ISBN: 978-3-8491-2024-5
Bindung: Hardcover
Größe: 12,0 cm x 19,0 cm
Erscheinungsdatum: 14.11.2012

print-Book 16,49 EUR

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Maurice und die Einsamkeit ist ein Theaterstück und vollständig in Reimform geschrieben. Damit greift Martell Rotermundt klassische Methoden des Dramas auf, verarbeitet inhaltlich aber moderne Themen, wie die Speicherung von Daten, die Frage der Legalität des Kopierens, Gier nach Reichtum und die Veränderung des Menschen durch neue Medien.
Maurice veräußert als Hochschulassistent im Zusammenspiel mit seiner Geschäftspartnerin heimlich Forschungsergebnisse der Universität gewinnbringend an Dritte. Adrian, der Professor, plant in Unkenntnis dieser Vorfälle seinerseits eine privatwirtschaftliche Betätigung gemeinsam mit Maurice. Gleichzeitig verliebt sich Mara, die junge Frau des Professors, in ihn. Maurice geht auf das Angebot seines Professors ein. Zudem erliegt er den Avancen der jungen Mara. Ein Spiel um Intrigen, Verrat und Verletzung beginnt.


Maurice ist Hochschulassistent eines Professors (Adrian) an einem nicht näher bezeichneten Fachbereich einer fiktiven Universität. Über Jahre hat er zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen gefertigt, an denen ihm aber wegen der Anstellung am Institut des Professors keine Rechte zustehen. Gleichwohl hat er im Zusammenspiel mit seiner Geschäftspartnerin Helena außerhalb der Universität sein Wissen und die Ressourcen der Universität heimlich genutzt, um die Forschungsergebnisse an private Unternehmen gewinnbringend zu veräußern. Auch sein Institutskollege Frederic vermag es nicht, ihn und Helena in getrennten Unterredungen von ihren Vorhaben abzubringen, wobei offen bleibt, ob ihn hierbei Eigennutz oder echte freundschaftliche Verbundenheit antreibt. Adrian, der kurz vor seiner Emeritierung steht, bleibt über alle diese Vorgänge in Unkenntnis und plant vielmehr seinerseits als Krönung seiner Laufbahn gemeinsam mit Maurice eine privatwirtschaftliche Betätigung. Er bietet Maurice während des Hochschulballs die Partnerschaft an. Maurice zögert, wagt es aber letztlich nicht, das Angebot seines Professors auszuschlagen. In dieser Schlüsselszene des Hochschulballs verliebt sich Mara, die junge Frau des Professors, beim Tanz in Maurice. Maurice kann ihrem Charme nicht widerstehen und aus der anfänglich nur vereinbarten Freundschaft entwickelt sich eine intensive Liaison. Damit befindet sich Maurice in einer unauflösbaren Zwickmühle zwischen den Erwartungen seines Professors, denen seiner Partnerin Helene und Maras Liebe. Nachdem Mara schwanger wird, aber nicht weiß, ob Adrian oder Maurice die Vaterschaft zuzuschreiben ist, wendet sich Maurice kühl von ihr ab. Adrian, im Glauben Vater zu werden, erfährt durch den Präsidenten der Hochschule von einem Datendiebstahl ungeahnten Ausmaßes. Frederic sieht sich nun in der Verpflichtung, Maurice als Schuldigen zu offenbaren. Adrian sieht in seiner grenzenlosen Enttäuschung keine andere Möglichkeit, als mithilfe seines Freundes und Rechtsanwaltes Spicovius juristisch gegen Maurice vorzugehen, um ihn vor allem wirtschaftlich zu ruinieren. Maurice, wiederum angetrieben von Helene, wendet sich in seiner Hilflosigkeit an Mara mit der Bitte, mäßigend auf Adrian einzuwirken. Nachdem dies gelingt, bleibt es gleichwohl bei seinem Beschluss, Mara endgültig zu verlassen, wobei er sich bewusst bezüglich seiner möglichen Vaterschaft in Unkenntnis hält.